Herida Duro ist das einzige Kind von Zef Duro. Weil ein mÿnnlicher Erbe fehlt, wird sie Marijan gerufen und wÿchst in Mÿnnerkleidung wie ein Junge auf. Doch unter den Mÿnnern bleibt sie Beobachterin. Die Umbrüche im 20. Jahrhundert verÿndern das Leben in Albanien. Vom lÿndlichen Lazarú, wo die Partisanen kÿmpfen, führt Heridas Weg in die Hauptstadt Tirana, dort muss sie mit ihrem Freund Gjon harte Arbeit verrichten. Wÿhrend Gjon ein Flüchtlingsschiff besteigt, um Elend und Zensur zu entgehen, macht Herida Karriere im neugegründeten ''Kinostudio'', der nationalen albanischen Filmproduktion, die ganz im Dienst des Machthabers Enver Hoxha steht. Ihr eigenes Werk kann sie frei erst in Italien verwirklichen, wohin sie ins Exil geht. In Rom freundet sie sich mit dem umstrittenen Regisseur Paolo Piermonte an und findet dort auch den provozierenden Stoff für ihren ersten unabhÿngigen Film.In seinem epischen Roman, der Heridas Geschichte immer wieder mit Gegenwelten, Trÿumen und Rauschzustÿnden verwebt, fÿngt Michael Roes die Entwicklung eines Lebensgefühls jenseits der Geschlechterkategorien ein. Vom Rande Europas und von den Ausgegrenzten kommt für ihn wahre Kunst.